Foto-didaktische Belichtungsübungen im Husumer Binnenhafen.

Die Zusammenhänge von Blende und Belichtungszeit zählen zu den fotografischen Grundlagen. Zum tieferen Verständnis halfen die beiden Doppelseiten „Licht und Belichtung“ in den Fotokursmappen früherer Jahre.
Glücklicherweise kann man auch ohne dieses Verständnis schöne, gute, spannende und kreative Fotos machen. Lernen wir spielend wie Kinder:
Foto-didaktische Belichtungsübungen helfen, Ihre Digitalkamera besser kennenzulernen.
Diese spielerischen Übungen können Sie individuell angehen, wann immer es Ihnen zeitlich passt und das Wetter Sie nach draußen lockt. Es muss auch nicht der Husumer Hafen sein. Gehen Sie mit Ihrer Kamera spielen. Sammeln Sie Bildstrecken und werten Sie sie zeitnah am PC aus. Danach können Sie diese Wegwerf-Dateien getrost wieder löschen.
Das Zusammenspiel von Blende („A“ wie engl. „Aperture“) und Belichtungszeit („T“ wie engl. „Time“ oder „S“ wie engl. „Shutter“) kann man sich wie ein Glas unter dem Wasserhahn vorstellen (das Wasser spielt hierbei die Rolle des Lichts):
Ist der Hahn weit geöffnet (Blenden-Öffnung im Objektiv = groß), fließt viel Wasser ins Glas; es ist in kurzer (Belichtungs-)Zeit voll.
Fließt nur wenig Wasser ins Glas (Blenden-Öffnung = klein), braucht der Verschluss der Kamera eine lange (Belichtungs-)Zeit, bis das Glas voll ist.
Zur Belichtungsübung:
Stellen Sie die Lichtempfindlichkeit ISO von „AUTO“ auf den niedrigsten Wert ein.
Fotografieren Sie zunächst mit dem Belichtungsmodus „A“ oder „AV„.
Bei dieser Einstellung wird die Blende (die Öffnung im Objektiv) – vorgewählt, die Kamera sorgt mit der dazu passenden Belichtungs- oder Verschluss-Zeit für die richtige Helligkeit des Fotos.
Bei kleiner Blendenzahl (Blende 5,6 im linken Bild unten) ist die Öffnung groß, die Verschluss-Zeit fällt kurz aus; bei großer Blendenzahl (Blende 22 im rechten Bild unten) ist die Öffnung klein, der Verschluss muss lange offen bleiben, um die richtige Menge Licht einzusammeln.
Bei längeren Belichtungszeiten (so ab 1/60-stel bis 1/30-stel Sekunde, je nach Brennweite und Bildstabilisator) werden unsere Aufnahmen zunehmend unscharf = verwackelt. Da hilft ein Stativ (soweit vorhanden).
Stellen Sie den Belichtungsmodus von „A“ / „AV“ auf „S“ oder „TV„, um statt der Blende feste Belichtungszeiten zu wählen.
Beginnen Sie zum Beispiel mit 1/125-tel Sekunde. Halbieren Sie die Belichtungszeiten jeweils (1/250-stel, 1/500-stel usw) und achten Sie auf Warnhinweise (z.B. Blinken einer Zahl). Irgendwann werden die Aufnahmen zu dunkel, weil die Blendenöffnung im Objektiv nicht mehr groß genug ist, um noch genug Licht einzusammeln. (Bei ISO-Einstellung auf AUTO würde die Kamera ihre Lichtempfindlichkeit automatisch erhöhen, um bei diesem Spiel mithalten zu können.)
Machen Sie das Experiment auch zu den längeren Belichtungszeiten hin (1/15-tel, 1/8-tel, 1/4-tel usw). Irgendwann werden die Fotos zu hell, weil das Objektiv die Blende konstruktionsbedingt nicht beliebig weit schliessen kann (bei Blende 16 oder 22 oder 32 ist Schluss).
Schauen Sie sich beim Betrachten der Fotos auf dem Computer die Einstellungen an:
In der Windows Fotoanzeige mit der rechten Maustaste das Foto anklicken, im öffnenden Fenster unten den Menu-Punkt Eigenschaften und im Register „Details“ wählen.
Mit der +/- Korrekturtaste können wir die Helligkeit der Aufnahmen beeinflussen. Bei Abendlicht macht das Sinn, denn damit bekommen Fotos Stimmung, man kann einen fotogenen Himmel über einem dunklen, silhouettenhaften Vordergrund betonen (Korrektur in Richtung – Minus),
oder dem Vordergrund Zeichnung geben (+ Plus Korrektur), wobei der Himmel zu hell und blass erscheinen wird.
Die Ergebnisse der Foto-Strecken lassen sich besser auswerten und vergleichen, wenn sie vom Stativ fotografiert wurden.
Die foto-didaktischen Belichtungsübungen als PDF-Dokument.