Es ist schwer voraus zu planen, wann die Krokusblüte ihren Höhepunkt erreicht und wie lange sie fotogen bleibt.
Sonne und Wärme lässt die Krokusse sprießen, Kälte verlangsamt ihr Wachstum, trübes Regenwetter schliesst die Kelche. Die Stürme Mitte März 2019 sind ihnen nicht bekommen. Wer die Wetterentwicklung im Februar/März über die Jahre aufmerksam verfolgt, wird ein Gefühl dafür bekommen, wann es so weit ist.
Oder gehen Sie auf die Husumer Tourismus-Seite.
Fototipps zum Thema Farbe:
Zu Analog-Zeiten war die Farbwiedergabe auf Diafilmen ein Lotteriespiel. Im Digitalzeitalter sollte das doch dank Weisslichtabgleich kein Problem mehr sein, oder ?
Die Rot- und UV-Anteile im Tageslicht machen die Krokusse zu Farb-Chamäleons.
Die Farbe des Tageslichts beeinflusst ihre Farbe stark: im Sonnenlicht sind sie himmelblau, abends lila (mehr rötlich) und bei bedecktem Himmel violett.
Frühmorgens und an kalten Tagen ohne Sonne sind die Krokuskelche noch geschlossen; dann leuchten sie tiefblau und lassen die Fotos dunkel erscheinen.
Sonne und Wärme öffnet die Blütenkelche; ihre Farbe wechselt von blau nach lila. Im Gegenlicht werden sie hell und blass; der Blütenteppich gleicht einer Schneedecke.
Versuchen Sie, die Belichtung nach „-“ (minus) zu korrigieren.
Wenn der Weissabgleich auf „AUTO“ steht, werden Sie kaum Farbunterschiede bekommen, denn die Automatik Ihrer Digitalkamera egalisiert die tageslicht-bedingten Farbunterschiede.
Spielen Sie mit den Weissabgleich-Einstellungen (im Menu) bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen (bei Sonne, im Schatten, bei bedecktem Himmel, im Abendlicht, mit Blitz).
Fototipp „Nah ans Motiv“!
Spielen Sie mit den unterschiedlichen Weitwinkel-, Tele- und Makro-Einstellungen Ihrer Digitalkamera, mit selektiver Schärfe, mit Brennweite, Standort und Perspektive.
Viele „Kompakte“ haben neben der „Blume“ noch eine weitere „Blume“ mit einem „S“ für „short“ = kurz, bzw nah. Damit erreichen Sie den typischen Effekt der Weitwinkel-/Nah-Perspektive: Nahes wird riesengroß im Verhältnis zum Hintergrund.
Das Schwenkdisplay hilft Ihnen (hoffentlich) dabei, mit Ihrer Digitalkamera dicht an den Boden zu kommen, wo die Krokusse blühen – falls nicht, hilft Ihnen vielleicht ein Sitz- oder Alu-beschichtetes Wärmekissen, oder einfach ein Stück Stoff beim Hinknien.
Die Tele-Perspektive (= lange Brennweite, große mm-Zahl) verdichtet die Millionen Krokusse zu einem dichten Teppich, die mächtigen Baumstämme stehen beeindruckend im Bild, die Fassaden im Hintergrund sind sehr viel größer als in der Weitwinkel-Perspektive.
Den Kontrast zwischen Schärfe und Unschärfe (die eng begrenzte Schärfe auf die Krokusse im Vordergrund) nennen wir „selektive Schärfe“). Damit kann der Fotograf Wichtiges hervorheben, vom Hintergrund lösen und so „Ordnung im Bild schaffen“.
Fototipp Zoomen:
Wenn Sie während der Belichtungszeit am Zoom-Ring drehen – also die Brennweite des Vario-Objektivs ändern – entstehen Fotos, die zu explodieren scheinen:
Dazu muss die Kamera auf einem Stativ stehen.
Mit einem Graufilter kann man auch bei hellem Tageslicht noch entsprechend lange Belichtungszeiten erzielen.
Damit ein Bauwerk im Hintergrund noch erkennbar bleibt, plaziert man es ins Zentrum des Displays/Suchers und bleibt für die erste Hälfte dr Belichtungszeit auf der kleinen Brennweite stehen, bevor der Zoomring behutsam, aber zügig auf die große Brennweite gedreht wird.
Eindrucksvolle Zoom-Fotos gelingen nicht auf Anhieb. Man muss es oft üben und sich die Bilder auf dem Kamera-Display immer wieder anschauen, bis man mit dem Bildergebnis zufrieden ist. (Eignet sich das Motiv ? War die Belichtungszeit lang genug für den Zoom ?).
Zoomen macht Spass.
Noch mehr Spaß macht das Fotografieren durch eine Glaskugel.
Dabei ist es nicht leicht, das Motiv und seine Spiegelung in der Glaskugel attraktiv zu plazieren: Brennweite und Standort (= Abstand zur Kugel) müssen aufeinander abgestimmt sein; der Horizont in der Kugel sollte gerade sein und zum Hintergrund passen.
Merke: „Fotokrafieren ist Bein-Arbeit.“
Da lacht der Augapfel – und die Zuschauer gleich mit.